In diesem Artikel will ich euch von meinen Erfahrungen mit dem Hetzner Storage Box erzählen. Kurze Info für alle, die das Produkt nicht kennen. Es handelt sich dabei um einen Cloud Speicher, welcher sich nur per Protokoll (FTP / WebDAV/ …) ansprechen lässt. Nicht zu verwechseln mit de Hetzner Storage Share (Nextcloud).
1. Wie kam ich auf die Storage Box?
Ich war auf der Suche nach viel Cloud Speicherplatz, da ich mit meinen Daten weg von Google und den anderen großen Anbietern. Daher habe ich beschlossen meine eigene Cloud zu betreiben. Für diese möchte ich nun ein Backup erstellen, welches logischerweise nicht auf dem selben Server liegt. Daher habe ich im Internet nach Online Speicherplatz gesucht und bin bei der Storage Box fündig geworden. Hier kann man Speicherplatz von 1TB bis 20 TB anmieten. Der Speicher lässt sich aber nur mittels Protokollen wie FTP, SCP, Samba, … ansprechen, also nicht per Webseite direkt.
2. Was kostet es?
Man bekommt ab ca. 4€ im Monat 1TB Speicherplatz. Für ca. 44€ pro Monat bekommt man 20TB. Praktisch finde ich, dass das Angebot monatlich kündbar ist und man keine langen Verpflichtungen eingeht. So kann man es einfach mal “testen”.
3. Funktionsumfang
Hetzner stellt mit der Storage Box einen günstigen Cloud Speicher bereit, welcher viele Protokolle unterstützt.. Besonderheiten der Storage Box sind:
- der unlimitierte Traffic
- automatische Snapshots (10 bei dem kleinsten Paket)
- unterstützt: FTP, FTPS, SFTP, SCP, SAMBA, BordBackup, rsync, WebDAV
- DSGVO (in Deutschland gehostet)
- innerhalb weniger Minuten (selbst nachts) einsatzbereit nach dem Kauf
In der Account-Verwaltung könnt ihr später alle Einstellungen einsehen. Hier könnt ihr auch einzelne Funktionen wie Samba per Klick an bzw. ausschalten. Interessant ist noch die Funktion “externe Erreichbarkeit”. Wenn ihr diese nicht aktiviert habt, dann ist eurer Storage nur aus dem Hetzner Netzwerk erreichbar. Dies kann eine zusätzliche Sicherheit sein. Da ich den Speicher aber für alle Server nutzen möchte, habe ich die Funktion aktiviert.
Nach dem Kauf erhaltet ihr eine URL, über die ihr eurer Storage abrufen könnt. Die URL ist folgendermaßen aufgebaut:
uxxxxxxxx.your-storagebox.de
Ihr habt zudem die Möglichkeit, Sub Accounts zu erstellen. Diese haben dann immer nur auf einen bestimmten Ordner der Storage Box zugriff. So könnt ihr einzelne Dienste von einander abgrenzen.
Praktisch ist zudem, dass man den Speicher up- und downgraden kann. Heißt, dass ihr später einfach auf einen höheren Tarif mit mehr Speicher upgraden könnt und nicht alle Daten wieder neu kopieren müsst.
4. Snapshots
Hetzner bietet euch die Möglichkeit, dass ihr 1x am Tag / Woche / Monat einen automatischen Snapshot erstellen könnt. In dem kleinsten Paket habt ihr 10 Snapshots zur Verfügung.
5. Zugriff auf die Storage Box
Hetzner stellt hier eine kurze Anleitung bereit, in der ihr seht, wie ihr auf die Storage Box mittels der verschiedenen Protokolle zugreifen könnt.
Ich selbst habe es mittels SFTP (WinSCP) und BorgBackup getestet.
6. Mein Fazit
Ich finde den Speicher für den Preis sehr gut. Der Vorteil hierbei gegenüber Cloud Diensten wie Google sollte sein, dass die Daten hier nicht “durchsucht” werden. Trotzdem ist es sinnvoll die Daten / Backups dort verschlüsselt abzulegen.
Ich werde den Speicher die nächste Zeit mal für meine Backups nutzen.
Hallo Christian,
vielen Dank für diesen kleinen Bericht. Ich habe auch gerade die Storage Box getestet, allerdings dabei die Speicherung in Finnland gewählt – wegen Neuland und so ;). Dabei hatte ich dann sehr lahme upload raten (300 kBit/s). Mein speedtest sagt 2 MBit/s wären noch drin. Hast Du (evtl. in Deutschland) höhere Raten?
Viele Grüße
Ben
Hallo Christian,
ich habe gerade überlegt (ich hatte im anderen Hetzner Storage Post ja auch schon kommentiert), dass man doch bei Nextcloud, wenn ich es auf einem anderen Server hoste, ja auch externen Speicher anbinden kann. Siehe hier: https://docs.nextcloud.com/server/latest/admin_manual/configuration_files/external_storage_configuration_gui.html#storage-configuration
Das müsste dann doch mit einer Storage Box funktionieren, z.B. über SFTP? Gibt es da Erfahrungswerte?
Viele Grüße Florian